Lernen ist eine „open-end Veranstaltung“

 

Tirol (07.12.2018) – Bildung ist kein Thema nur für Kinder, die erst einmal etwas lernen müssen. „Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der sich wandelnden Bedingungen anpassen muss“, erklärt Dieter Duftner, Bildungs- und Digitalisierungsexperte.

Jedes Jahr nehmen weniger als 10 % der erwerbsfähigen Bevölkerung Europas an Ausbildungsmaßnahmen teil. Das ist zu wenig: Der 2009 angenommene strategische Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung enthält eine Reihe von Zielvorgaben, die bis 2020 erreicht sein sollen, darunter auch eine zum lebenslangen Lernen. Demnach sollen mindestens 15 % der 25- bis 64-jährigen Erwachsenen am lebenslangen Lernen teilnehmen. Bildungs- und Digitalisierungsexperte Dieter Duftner warnt: „Wenn wir nichts unternehmen, werden wir Europäer schlecht darauf vorbereitet sein, sich in eine Weltwirtschaft und eine Gesellschaft einzugliedern, in der Wissen, Kenntnisse und Qualifikationen immer schneller veraltet sind. Die Digitalisierung zwingt uns förmlich zum lebenslangen Lernen.“ In einer europaweiten Erhebung über die Erwachsenenbildung nannten diejenigen, die eigentlich an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen wollten, es aber doch nicht taten, als einen der drei Hauptgründe dafür, die Unvereinbarkeit mit den Arbeitszeiten. „Das zeigt, dass am selbstbestimmten, zeit – und ortsunabhängigem Lernen kein Weg vorbeiführt. Mobiles Lernen gibt den Arbeitnehmern die Autonomie zurück, die ihnen die industrielle Revolution genommen hat“, so Duftner.

Lebenslanges Lernen
Kaum ein Begriff hat in den vergangenen Jahren so viel an Bedeutung gewonnen, wie der des lebenslangen Lernens, dabei ist er relativ neu. Erst 1962 wurde das „lebenslange Lernen“ erstmals offiziell erwähnt: Im Rahmen der damaligen UNESCO-Konferenz in Hamburg fand sich der Hinweis, dass das von der Pariser Zentrale eingesetzte „International Committee for the Advancement of Adult Education“ die Forderung „lifelong education for all“ thematisierte.
„Bildung endet nicht mit Schule, Ausbildung oder Studium. Lernen ist eine open-end Veranstaltung“, erklärt Duftner. In einer digitalisierten Wissensgesellschaft ändert sich Wissen unglaublich schnell, Bildung ist daher von zentraler Bedeutung und Kompetenzentwicklung ein lebenslanger Prozess. Damit dies gelingt, ist es wichtig , individuelles Lernen in allen Lebensphasen und -bereichen anzuregen und so zu unterstützen, dass es lebenslang selbstverständlich wird. Die Grundlagen dafür werden in der frühesten Kindheit gelegt.

„Smartes“ Lernen
Babys und Kleinkinder lernen in erster Linie selbstständig in ihrem eigenen Tempo, ganzheitlich mit allen Sinnen und am liebsten in einem vertrauten Umfeld. Das freie Spiel ist die wichtigste Form des selbstbestimmten Lernens. Dabei spielen digitale Medien bereits im Kindergartenalter eine Rolle. „Die Zeiten, in denen sich Eltern Sorgen machen müssen, weil ihre Kinder zu viel vorm Fernseher sitzen, sind vorbei. Heute geht es um Smartphones. Handy-Verbote gehen an der Realität vorbei. Unsere Kinder wachsen in einer digitalisierten Welt auf und müssen den richtigen Umgang mit Smartphone und Co lernen“, so Duftner. Auch Ärzte und Forscher sprechen sich gegen Smartphone-Verbote für Kinder aus und plädieren dafür, die Medienkompetenz von Eltern und Kindern zu stärken. Der richtige Umgang mit den digitalen Medien sollte laut Wissenschaftlern frühzeitig kontrolliert geübt werden. Sogar die Forderung nach einer Medienanamnese und einer qualifizierte Medienberatung bei Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt wird laut.

Egal welches Alter, Lernen passiert auf unterschiedliche Art und Weise: durch Einrichtungen, durch soziales Miteinander oder schlicht durch Neugier und Interesse. Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht, aber dennoch für viele Menschen weltweit nicht selbstverständlich. Geht es nach der UNESCO, dann sollen bis zum Jahr 2030 alle Menschen weltweit Zugang zu einer „inklusiven, chancengerechten und hochwertigen Bildung“ haben. Bildung ist essentiell, um ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen zu können und die Voraussetzung für das Gelingen einer Gesellschaft.
Im Zeitalter der Digitalisierung genügen Wissen und Fähigkeiten des schulischen Lernens sowie der Berufsausbildung und der ersten Berufsjahre zunehmend seltener, um eine dreißig bis vierzig Jahre lange Berufslaufbahn zu bewältigen. Mit dem Lernen im Alltag und durch die wechselnden Arbeitsbedingungen und -anforderungen sowie infolge der Ansprüche einer sich ständig im Wandel befindlichen Gesellschaft bilden sich darüber hinaus auch neue Formen des Lernens heraus. Mobiles Lernen scheint altbewährte Lernformate in allen Ebenen der Aus- und Weiterbildung abzulösen. Lernende greifen mittels mobiler Endgeräte über Lern-Apps zu jeder beliebigen Zeit und an jedem beliebigen Ort auf Lerninhalte zu und eignen sich so spezifisches Fachwissen gezielt an. Nicht nur der Zeitpunkt und der Ort auch der Umfang und das Tempo des Lernens können im gegebenen Rahmen selbst gestaltet werden. „Mobiles Lernen macht Lernende zu Akteuren. Eigenverantwortung, Selbststeuerung und Selbstkontrolle erhalten einen deutlich höheren Stellenwert. Motivation und Lernerfolge steigen“, so Duftner.

Von Wissen zu Kompetenzen
Bildung bedeutet nicht nur das Ansammeln von Wissen, sondern vor allem den Erwerb von Kompetenzen, die sich im Handeln in konkreten Situationen zeigen. Dabei kann es sein, dass allgemein erworbenes Schul- oder Berufswissen in konkreten Situationen wenig hilfreich ist. Das lernpsychologische Konzept des situierten Lernens geht deshalb davon aus, dass Wissenserwerb nur dann erfolgreich ist, wenn er problemorientiert und in realitätsnahen Situationen erfolgt. „Wir bauen in unseren Lern-Apps nicht nur Flipchart-Protokolle, Präsentationen, Erklärfilme und Podcasts ein, sondern auch Videos mit digitalen Lernfragen, die direkt die Arbeitsumgebung verbunden mit den täglichen Herausforderungen des Mitarbeiters, zeigen. Betriebliche Weiterbildung macht nur zielgerichtet Sinn“, so Duftner.

Weiterbildung als entscheidender Wettbewerbsvorteil
Wenn immer mehr das Bewusstsein wächst, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist, müssen Weiterbildungsmaßnahmen für alle Unternehmen zunehmend selbstverständlich sein. Gezielte Schulungen sind für die Entwicklung des Einzelnen und des gesamten Unternehmens von entscheidender Bedeutung. „Das Ziel von mobilem Lernen ist die nachhaltige Generierung beständiger Wissensressourcen, die heutzutage aufgrund des Fachkräftemangels und demografischen Wandels zunehmend schwierig zu akquirieren sind. Potenziale, die verloren gehen, weil sie nicht wahrgenommen oder richtig gefördert werden, kann sich in Zukunft kein Unternehmen mehr leisten“, so Duftner.

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„Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der sich wandelnden Bedingungen anpassen muss.“